„Leider konnten wir Ihre Bewerbung nicht in die engere Wahl ziehen“ — eine solche Absage auf eine Stellenbewerbung schmerzt. Und wer bereits viele Bewerbungen verfasst und viele Absagen erhalten hat, wird mit wachsenden Selbstzweifeln zu kämpfen haben. Bin ich gut genug ? Sind meine Ansprüche vielleicht zu hoch ? Bin ich möglicherweise nicht mehr gut vermittelbar ? Für Arbeitssuchende geht es dabei um die eigene Existenz. Und wer in einem Job oder für ein Unternehmen arbeitet, in dem er sich nicht mehr wohlfühlt, wird mangels Bewerbungserfolg vielleicht langsam resignieren.
Vor allem die Bewerbung entscheidet über den Erfolg bei der Jobsuche
In all diesen Fällen sind es meist nicht die eigenen Qualifikationen und auch nicht das Fehlen geeigneter Positionen auf dem Arbeitsmarkt, die den Stolperstein bei der Jobsuche darstellen. Es sind die Bewerbungsunterlagen. Die richtigen Bewerbungsunterlagen sind der Schlüssel zu einem Interview, und ein erfolgreiches Interview ist fast so viel wert wie ein unterschriebener Arbeitsvertrag. Es geht also bei der Suche nach der richtigen Stelle darum, eine Bewerbung zu verfassen, die überzeugt und bei den Stellenausschreibern „ankommt“. Aber wie geht das ?
Um das zu verstehen, muss man einen Blick in die Büros von Unternehmen werfen, die eigene Stellen besetzen wollen. Solche Unternehmen werden mehr denn je überflutet mit Bewerbungen. Auf den Schreibtischen der Sachbearbeiter türmen sich die Unterlagen. Zudem kommen zahlreiche Blindbewerbungen, die täglich besonders bei grossen Unternehmen eintreffen. Die Konkurrenz ist riesig. In diesem Wettbewerb besteht nur der, der nicht durch das Netz des Auswahlprozesses fällt. Und das sind nur wenige.
Man kann die gequälten Gesichter der Mitarbeiter von Personal- und Fachabteilungen verstehen. Sie müssen die vielen, oftmals unübersichtlichen Bewerbungsunterlagen nicht nur lesen, sondern eine Entscheidung treffen. Hinter welchem Bewerbungstext verbirgt sich ein geeigneter Kandidat und wer soll zu einem Interview eingeladen werden ? Liegen Sie mit Ihrer Einschätzung falsch, und stellt sich dies erst bei einem Interview heraus, ist die Zeit, die sie in die Kandidatenauswahl investiert haben, verloren. Daher wird im Zweifel gegen einen Kandidaten entschieden. Sowieso dann, wenn andere Unterlagen vorliegen, die mehr versprechen.
Eine Bewerbung muss übersichtlich und leicht zu lesen sein
Um in der Bewerberflut zu bestehen, müssen Bewerbungsunterlagen einfach zu lesen sein. Sie müssen ein klares berufliches Profil darstellen, am besten bereits auf der ersten Seite. Ein Profil, das dem Leser in wenigen Sekunden erlaubt festzustellen : Ist das ein potentieller Kandidat für die zu besetzende Stelle oder nicht ? Kommt der Leser bereits auf der ersten Seite über ein „Vielleicht“ nicht hinaus, ist bereits Hopfen und Malz verloren. Ein einmal entstandener Zweifel ist schwer auszuräumen. Sind die Unterlagen statt dessen gut lesbar und finden sich auch beim Durchblättern schnell alle wichtigen Informationen, ist die erste Hürde genommen. Der Unternehmensmitarbeiter wird nicht nur motiviert sein, die Unterlagen weiterzulesen, er wird auch einen Kandidaten vermuten, der strukturiert arbeitet.
Die Kunst besteht darin, die richtigen Kompetenzen auszuwählen
Er wird jetzt überüfen, ob die dargestellten Kompetenzen des Kandidaten der ausgeschriebenen Stelle entsprechen. Daher muss aus dem Portfolio eigener Kompetenzen eine Auswahl getroffen werden. Tut man das nicht und stellt man einen Eierlegendenwollmilchsau-CV zusammen, leiden Lesbarkeit, Profil und damit die Überzeugungskraft der Bewerbung. Bewirbt man sich also auf verschiedenartige Stellen, muss der CV jeweils angepasst werden. Einem Kunden von mir wurde von einem ehemaligen Coach empfohlen, seinen CV wie die Speisekarte eines Menüs aufzubauen. Mit dem Ziel, dass er sich mit dem gleichen Dokument für ganz verschiedene Stellen und Positionen bewerben könnte. Mit diesem Tipp wurden ihm viele Chancen, die er bestimmt gehabt hätte, zunichte gemacht. Denn wer verspricht, alles zu können, dem glaubt man eher nicht, dass er das Einzelne, für eine Stelle vielleicht wirklich Wichtige, beherrscht. Es gilt also auch für eine Bewerbung : weniger ist mehr !
Wer überzeugen will, muss klar und verständlich schreiben
Wer eine Bewerbung liest und besonders wer viele Bewerbungen liest, wird sich fragen, ob er glauben kann, was dort geschrieben steht. Er wird nach Möglichkeiten suchen, im Text und zwischen den Zeilen die Glaubwürdigkeit des Kandidaten zu überprüfen. Dafür gibt es eine Reihe geeigneter Mittel. Ein roter Faden zum Beispiel und eine nachvollziehbare berufliche Entwicklung ist eines davon. Die Darstellung von Kompetenzen und Berufserfahrungen, die für den Leser anschaulich sind oder bei Spezialisten auch von Nicht-Fachleuten verstanden werden, ist ein anderes. Wer eine solche klare Vorstellung der eigenen Fähigkeiten vermittelt, dem glaubt man dieses. Denn wer so schreibt, gibt ein Versprechen ab, das er im Interview oder spätestens in der Probezeit einlösen muss. Und das tut niemand, der dieses nicht halten könnte.
Ein gutes Bewerbungsfoto macht die eigene Persönlichkeit sichtbar
Bei der Beschreibung von Berufserfahrung und Kompetenzen kommt etwas zu kurz, das für die Ausübung des Berufs ebensowichtig ist. Die Persönlichkeit. Diese erschliesst sich nur unzureichend durch den Text. Man kann wohl vermuten, dass jemand, der klar schreibt, auch klar kommuniziert, aber es bleibt eben nur eine wage Vermutung, die erst im Interview zur Gewissheit wird – oder eben nicht. Aus diesem Grund werden die Leser von Bewerbungen nach Hinweisen auf die richtige Persönlichkeit suchen und der beste Hinweis ist das Bewerbungsfoto. Ob jemand fröhlich, zielstrebig, zurückhaltend, vorsichtig, sorgfältig, dominant, professionell ist, diese und viele Eigenschaften mehr kann ein Bewerbungsfoto ausdrücken. Ein gutes Bewerbungsfoto macht also genau die persönlichen Stärken eines Kandidaten sichtbar. Und deshalb ist hier ein Fotograf gefragt, der nicht nur mit Licht und Technik umgehen kann, sondern auch um die Wirkung von Körpersprache weiss.
Eine gute Bewerbung ist keine unlösbare Aufgabe
Das Fazit : Einen guten, besser noch einen sehr guten CV zu schreiben, erfordert Know-how und Zeit, die sich viele Jobsuchende nicht nehmen. Er sollte :
- gut lesbar sein und dies durch Layout und Struktur unterstützen.
- die richtige Auswahl an Kompetenzen darstellen mit Blick auf die die angestrebte Stelle.
- verständlich und nachvollziehbar sein und eine sachliche Sprache verwenden.
- ein ausgezeichnetes Bewerbungsfoto präsentieren, das persönliche Stärken darstellt.
Eine gute Bewerbung ist ein riesiger Wettbewerbsvorteil
Ein solches Dokument ist keine unlösbare Aufgabe. Wer es richtig macht, wird Bewerbungsunterlagen erstellen, die besser als 95% der Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt sind. Und dann klappt es auch mit dem neuen Job. Fast sicher.